November Rain...
Hello,
kürzester Eintrag bisher:
[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]
Ich reiste nach Hoi an. Verbrachte mehr als eine Woche
dort. Es hat nur geregnet. Ich bin krank geworden. Ich hab ein Foto
gemacht.
Hoi An ist wirklich schön:
Nach Hoi an flog ich nach Ho Chin Minh, eine Stadt mit 9 Millionen Einwohner im Süden von Vietnam. Sehr modern, viel moderner als der Rest von Vietnam. Aber das einzig erwähnenswerte ist das Nachtleben. Die Backpackerstreet gleicht einer Partymeile in Thailand.
Aber auch hier fast nur Regen. Die meiste Zeit
verbrachte ich mit Sylwia und Dominyka, die ich auf Cat Ba Island kennengelernt
hab.
Den Rest eigentlich nur krank im Bett.
Das frustrierendste
allerdings war, dass ich eineinhalb Wochen keinen Sport machen konnte. Ich fühle
mit als hätt ich 130 kg und 76 Jahre alt. Ein Opa, der sich seit Jahrzehnten
nicht mehr bewegt hat.
Vielleicht erkennt man in meinem Text einen kleinen
Stimmungseinbruch. Das ist richtig. Ich bin nicht überaus glücklich gerade. Was
eigentlich ein Paradoxon ist, wie kann man beim Reisen nicht glücklich sein.
Aber ja, auch beim Reisen, vor allem nach so einer langen Zeit, kann auch nicht
alles in Regenbogenfarben entgegen leuchten.
Egal, ich flog gleich direkt nach Thailand, auf Koh Samui um dem Regenwetter zu entfliehen. Aber selbst hier ist es sehr regnerisch. Laut Prognose sollte es allerdings besser werden. Sport hab ich auch wieder gemacht, wenn auch nur in Slow Motion, aber es wird wieder besser.
Ich hoffe beim nächsten Eintrag, steck ich keinen Leser mit Frustration an.
See ya!
Dieses Mal ruft die See wirklich - Cat Ba Island
Hoi,
nachdem wir die beschäftigte Stadt Hanoi überlebt haben, ging es auf die Insel in der Nähe der Ha Long Bucht. Cat Ba Island ist eine kleine Insel an der Küste im Norden von Vietnam.
[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]
Nach Hanoi war es definitiv die richtige Überlegung, die nächsten Tage
ruhiger auf einer Insel anzugehen. Cat Ba Island kann leicht mit dem Boot
erreicht werden und auch auf der Insel mit dem Motorrad ohne Probleme und
schnell abgefahren werden. Es dauerte 30 Min, bis ich die Insel durchquert
hatte.
Unser Hostel war nicht gerade das beste, somit hatten wir die ersten
Nächte mit Übermüdung zu kämpfen. Wir bekamen kaum Schlaf aufgrund der
ungemütlichen Betten und der eigenartigen Feuchtigkeit im Zimmer.
Nachdem Flo noch sinnliche Zeit allein mit dem Bett verbringen wollte,
mietete ich mir für den Tag ein Motorrad und erkundete die Insel.
Es gibt
einige Höhlen und paar interessante Attraktionen auf der Insel. Für mich war die
nördliche Bucht der Insel richtig schön.
Die Höhlen waren weniger
erwähnenswert. Aber dafür recht langweilig. ;).
Sie wären interessant
gewesen, hätte man dem historischen Militärstützpunkt ein paar historische
Details hinterlassen. So kam es mir vor, als würde man die Aussicht auf einem
Berg genießen und dabei die Augen geschlossen halten.
Die andere aufregendere Aktivität war die Wanderung zur Spitze der Insel. Das dauerte ca. ne Stunde aber die Aussicht war es wirklich wert:
Für den nächsten Tag beschließen Flo und ich eine dieser Bootstouren zu
buchen. Die beinhalteten Kayaking, Schwimmen und die Affen Insel.
Der Ausflug
war richtig aufregend und wir haben auch super nette Leute kennengelernt.
Die
Wanderung zur Spitze der Affeninsel ist eigentlich ziemlich gefährlich. Nichts
gesichert natürlich, Asien Style. Mit allerdings 2 Begleitern und
aufmerksamen Anleitungen sind wir bis zur Spitze rauf.
Allerdings ohne
Sonnenbrille. Die hat sich zwischendrin verabschiedet. Wenn man im Alter von 3
Tagen schon Suizidgedanken hat, lebt sie vielleicht am Abgrund eh besser. Dabei
haben wir gerade erst angefangen gut auszusehen.
Jedenfalls gabs an der
Spitze eine atemberaubende Aussicht.
Nach dieser Tour haben wir noch das Nachtleben von Cat Ba Island, das gegen
meiner Erwartung wirklich existierte, genossen. Es gibt einiges Clubs und Bars,
die zum Tanzen motivieren.
Nach Cat Ba Island trennten sich die Wege von
mir und Flo. Er machte sich auf in den Norden und ich in den Süden. Nach 21
Stunden Busfahrt kam ich endlich in Hoi An an. Mir wurde eine Fahrzeit von 14
Stunden kommuniziert. Ja. Asien.
Die Schlafbusse sind alles andere als
bequem. Eingequetscht zwischen Fremden versucht man den Nachbarn nicht (bewusst)
aus dem "Bett" zu schmeißen und ein paar Stunden Schlaf zu finden.
Gegen
aller Erwartung hats aber doch irgendwie funktioniert:
Jetzt wird wieder alleine
gereist!
--------------------------Philosophieren mit
Marco-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Viele vergangene Gespräche haben bei mir unterschiedlichste Gedanken und
Gedankenexperimente ausgelöst. Ein Gespräch hatte ich auf Cat Ba Island, wo es
darum ging welche Eindrücke ich bei Personen hinterlass und welches Selbstbild
ich von mir hab.
Das ist ein sehr interessantes Thema und man kann die
Antwort nur herausfinden, wenn man wirklich konkret danach fragt. Es ist anfangs
sicher ein wenig ungemütlich, aber nur so kann man erfahren und lernen wer man
wirklich ist.
Mir wurde öfter gesagt, ich komme sehr seriös und auch
arrogant rüber. Manche denken von mir, dass ich eine Art Macho bin oder versuche
ein Typ zu sein, der einfach ernst und hart rüberkommt. Aber das ist halt eben
gar nicht der Fall :D. Unterhaltsam wird es dann, wenn die Personen dein
wahres Ich dann kennenlernen und ihnen klar wird, wie ihre Wahrnehmung getäuscht
wurde.
Für mich ist es manchmal anstrengend, wenn man realisiert, dass man
gerade deswegen weniger angesprochen wird. Ich kann mich kaum an Situationen
erinnern, wo ich nicht jemanden angesprochen habe. Den ersten Schritt muss jedes
Mal ich machen, egal um welche Person es sich handelt.
Mittlerweile hab ich
dann auch keine Lust und lass mein seriöses, einschüchterndes Erscheinungsbild
für mich sprechen und steh einfach so in der Öffentlichkeit herum, ohne auf
jemanden einzugehen.
Ich weiß auch gar nicht, wie ich mein Fremdbild steuern
könnte. Das ist halt einfach mein Gesichtsausdruck :D.
Interessant, wenn man
dann Personen kennt, die einfach eine sympathische Ausstrahlung und Charisma
haben und bei denen es viel einfacher ist, in ein Gespräch zu kommen.
Ich
denke, es ist auf jeden Fall wichtig für uns, auch unser Fremdbild zu kennen.
Zugegeben, man sollte sich nichts aus der Meinung anderer verderben lassen.
Solange die Meinungen nicht herablassen oder gar beleidigend sind, sollte man
sich diesen auf jeden Fall stellen. Für mich ist es ein kleines
psychologisches Spiel um mich einfach noch besser kennenzulernen. Das sollte
jeder so sehen.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
See ya.
Ahoi Hanoi - die See ruft
Hallooo,
ich weiß, Hanoi, die Hauptstadt von Vietnam liegt nicht am Meer,
aber das Land tut es. Also macht der Titel schon Sinn. Noch dazu haben wir schon
das Meer gerochen... oder zumindest die Meeresfrüchte auf den
Straßenmärkten.
[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]
Wir schreiben den 27. Oktober, ich bin in Hanoi
gelandet, anstatt mich durch die 24h Busfahrt zu quälen, bin ich mit dem Flieger
von Vientiane in Laos eine Stunde nach Hanoi geflogen. Plan war Flo dort am 29.
Oktober zu treffen. Wir hatten uns schon 6 Monate nicht mehr gesehen, das letzte
Mal in Kolumbien, als wir 10 Tage zusammen gereist sind. Er ist eigentlich der
einzige von zu Hause, die ich während meiner Reise getroffen habe.
Ich hatte
vor seiner Ankunft noch 2 Tage Zeit für mich um einfach zu entspannen.
Hanoi
ist eine freundliche Stadt und wirklich mit Leuten überfüllt. Sobald man durch
das touristische Zentrum spaziert, erkennt man den wahnsinnigen Verkehr dort und
kämpft eigentlich nur ums Überleben. Die Gehsteige sind mit sämtlichen Zeug
blockiert, das zum Blockieren verwendet werden kann.
Flo und ich verbrachten die Tage hauptsächlich damit... ja, unsere Wiedervereinigung zu feiern :). Die Atmosphäre von Hanoi ist großartig. Man spaziert durch die Gassen und erkundet eine Bar oder eine Restaurant nacheinander. Wir gingen aus, tranken ein wenig und schließen uns zu Halloween bei einem Pub Crawl an.
An den Hangover Tagen haben wir die Stadt erkundet. Es
gibt einige interessante Sehenswürdigkeiten wie das Mausoleum und den Park um
das Museumsgebiet.
Ein etwas anderer Hotspot ist das Note Coffee. Ein Kaffeehaus, das mit Post-Its austapeziert war. Jeder Gast konnte dazu beitragen. Wir haben uns natürlich auch dort verewigt und haben einen unserer Lieblingszitate an die Decke geklebt. Das war übrigens eine sehr akrobatische Leistung um da rauf zu kommen.
Der Text beinhaltet den Ausdruck "Swing Life Away", das ein Lied und eine Lebensbotschaft unserer Lieblingsband Rise Against ist.
Wir haben 5, 6 Tage in Hanoi verbracht und die waren hammer. Nächster Halt: Cat Ba Island.
-----------------Philosophieren mit Marco--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Da ich nun wieder einmal mit jemanden gereist bin, hab
ich mir einige Gedanken über gemeinsames Reisen und Solo Reisen gemacht.
Ich
wurde öfters gefragt, wie es ist ganz allein zu reisen.
Ich liebe beides,
allerdings muss ich sagen, dass ich allein reisen bevorzuge. Mit jemanden oder
andere Personen kann ich das nur temporär machen. Als introvertierter Mensch
genieß ich zwischenzeitlich meine alleinige Anwesenheit schon sehr. Es ist
einfach pure Freiheit und noch dazu bevorzuge ich mit Gedanken zu spielen als
mit Worten.
Es ist immer etwas anderes wenn man mit einem Freund oder sogar
mit einem Partner reist als mit jemand fremdes. Ich habe zwei Pärchen in meiner
Reise kennengelernt, die bereits über ein Jahr zusammengereist sind. Das
bedeutet 24/7 zusammen zu kleben ohne Pause. Aber bei beiden Fällen
funktionierte das einwandfrei. Für mich ist das ein Zeichen, das solche
Beziehungen für die Ewigkeit gemacht sind.
Solche eine Erfahrung wie
Reisen bringt die innersten Persönlichkeitsmerkmale heraus. Meiner Meinung
nach ist das ein Schritt um die wirkliche Kompatibilität zweier Menschen zu
erforschen.
Die kleinen Angewohnheiten, die Art mit Problemen umzugehen, die
persönlichen Zu- und Abneigungen oder das gemeinsame Miteinander unter anderen
Leuten. All diese Kleinigkeiten beantworten die Frage, wie gut man zueinander
passt.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
See ya.